Universitätsmedizin Greifswald verändert das Auswahlverfahren für Studierende zum WS 26/27
Aufstockung der Medizinstudienplätze über das Interviewverfahren
Seit Jahrzehnten sucht die Universitätsmedizin Greifswald in einem aufwändigen Interviewverfahren erfolgreich ihre Medizinstudierenden aus. Die Anzahl dieser Studienplätze wird zum Wintersemester 2026/27 nun nahezu verdoppelt. Damit ist ein erheblicher Mehraufwand verbunden, der ein noch höheres Engagement der daran beteiligten Hochschullehrer*innen erfordert. Pro zu vergebendem Studienplatz wählt die Universitätsmedizin aus drei Bewerber*innen aus. Die Universitätsmedizin Greifswald reagiert damit auf die veränderten Bedingungen im Gesundheitssystem.
Abiturnote nicht mehr allein entscheidend
Die Erhöhung der Anzahl der Studienplätze im Interviewverfahren allein erscheint der Medizinischen Fakultät jedoch nicht ausreichend. Auch die Eingangskriterien für ein Interview werden erheblich verändert. Die Abiturnote reiht sich nunmehr ein in drei weitere Kriterien: Naturwissenschaftliche Vorerfahrungen, soziales und berufliches Engagement sowie berufliche Orientierung werden genauso stark gewichtet. Zusätzlich wird die Abiturnote an sich relativiert. Die Abiturnote ist zwar nach wie vor ein wichtiges Vorauswahlkriterium, jedoch werden sehr gute Abiturnoten von 1,0 bis 1,5 für die Auswahl zum Interview nun gleich bewertet.
Ärztliche Orientierung vor dem Studium als neues Kriterium
Ganz neu ist die Bewertung von beruflicher Orientierung noch während der Schulzeit oder vor Beginn des Studiums. Anerkannt werden zum einen schulische Programme, die Schüler*innen das ärztliche Berufsfeld näherbringen. Für eine ärztliche Orientierungsphase nach der Schule werden zum anderen von der Universitätsmedizin Greifswald jetzt 3-Monatsblöcke im Krankenhaus angeboten, die einen umfangreichen Einblick in die tägliche Arbeit im Krankenhaus und das Medizinstudium ermöglichen. Auch theoretische Inhalte werden vermittelt. Allein durch die Belegung eines 3-Monatsblockes können Vorauswahlpunkte gesammelt werden, die einer Abiturnotenverbesserung von 0,2 Notenstufen entsprechen. Insgesamt kann die Abiturnote durch die weiteren Vorauswahlkriterien zum Greifswalder Interviewverfahren um maximal 1,0 Notenstufen relativiert werden.
Realität anerkennen und reagieren
Die Fakultät erkennt deutliche Veränderungen in der medizinischen Landschaft und der Versorgungsstruktur, die auch einen verantwortungsvollen Umgang mit den begrenzt zur Verfügung stehenden Medizinstudienplätzen erfordert. „Damit reagiert die Fakultät auf den demographischen Wandel und den zunehmenden Ärzt*innenmangel. Das für das Auswahlverfahren zum Wintersemester 2026/27 geplante System ermöglicht die Ausbildung von Ärztinnen und Ärzten, die zwar hochmotiviert für den Beruf sind, aber vorher aufgrund ihrer Abiturnote auf andere Berufe ausweichen mussten. Jetzt können Abiturnoten durch die oben genannten Kriterien um maximal 1,0 Notenstufen verbessert werden, so dass ein*e Bewerber*in mit zeitlichem Aufwand und sozialem Engagement zum Interview eingeladen werden kann.
Bewerbungen ab jetzt möglich
Für die ärztliche Orientierungsphase können sich interessierte Abiturient*innen ab sofort per E-Mail unter arztpraktikum[at]med.uni-greifswald.de bewerben. Damit besteht schon jetzt die Möglichkeit, die Abiturnote für das Auswahlverfahren zum WS 26/27 zu verbessern. Bewerbungen zum Greifswalder Interviewverfahren für das WS 26/27 können bis einschließlich 31.01.2026 eingereicht werden.
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